Leben im time loop

Leben im time loop

Es bewegt sich,
ich berühre mich,
ich lasse mich berühren,
ich bin berührt,
es rührt,
es geht vorwärts,
es fliegt,
es tanzt,
ich tanze,
ich feire,
ich genieße,
ich bin
und mit mir mein Leben.
Ich lebe mein Leben und es ist schön,
herzerwärmend schön.

Ich habe gelernt, mich berühren zu lassen. Ich habe gelernt, berührt zu sein. Und ich habe gelernt zu sein, zu sein erfüllt von und in Liebe.

Was für ein Leben! Und ja, es scheint meins zu sein. Mein Leben mit so viel, voll von so viel Freude und Nähe und Herzlichkeit. Ich bin berührt

In dieser Berührtheit, erlebe ich Zeit als unbedeutend, als sekundär. Ich bin, Dinge passieren und ich bin mit diesen Dingen und sie passieren und ich bin. Ich bin und dass ist das essentielle, dass Dinge passieren ist sekundär. Somit bestimmt mein sein, anstelle von Dingen die passieren, mein Leben. Es wird relativ, all das was passiert. Und ich kann mich viel entspannter für oder gegen Dinge entscheiden. Ich bin frei(er) von Abhängigkeiten. Als erstes bin ich und dann schaue ich was ich will. Ich bin bei mir und in meiner Autorität. Dadurch erlebe ich Zeit ganz neu. Zeit hat eine neue Dimension bekommen. Ich warte viel weniger und ich bin viel weniger im gestern. Das heute oder passiert im jetzt oder es passiert nicht.

Eine ganz neue Intensität!

Planen passiert (noch) und es geht vor allem um Orientierung und Entscheidung, kaum mehr ums flüchten in eine andere Zeit. Träumen und Denken, wie es wird bzw. werden könnte passiert noch und es passiert im Schönen. Ich bin viel im jetzt. Ich schaue, wie ist es jetzt? Wie erlebe ich mich jetzt, wenn ich an etwas denke? Wie hat das Vergangene oder das Zukünftige mit dem jetzt zu tun? Diese Fragen, dieses Bewusstsein, ankert mich im jetzt. Und im jetzt zu leben erzeugt ungeahnte Zeitfenster. Es scheint als wenn Zeit extra Runden dreht. Runden nur für mich, damit ich mehr erleben kann. In kürzester Zeit bewegen sich Welten. Gestern fühlt sich wie ewig her an und nur sein Echo, ein Nachhall einer zarten Berührung ist seine Relevanz.

Gestern ist morgen und heute ist jetzt.

Go and change

Go and Change

Oder nach einer Begegnung mit mir selbst

Feiern, feiern, und nochmals feiern!

Ich habe mich selbst getroffen und bin verliebt!
Ich habe liebe getroffen und bin berührt!
Ich lebe und bin am Feiern!

Leben, was für eine vielseitige Angelegenheit. Geschichten wie bunt sie doch in mir und meinem Kopf leben.

Geschichten erzählt von mir über mich und die wenigsten nah an der Realität. Ich habe tausende Geschichten über mich und tausend von eine über das was andere über mich denken. ich bin da mega kreativ, mega fern von der Realität und oft auch mega brutal, gewaltvoll und total gegen mich. So sehr wie ich mich selbst in Frage stelle so sehr tut es kein anderer Mensch auf diesem Planteten. So krass wie ich mich selber verurteile tut es kein anderer Mensch auf diesen Planteten.

Ich habe gelernt die größte Täterin gegen mich selbst zu sein und gleichzeitig das größte Opfer. Ich bin Opfer meiner eigenen Gedanken die Täter für dieses Opfer sind und im Außen mache ich mich abhängig von “Rettenden”-Strukturen. Ich hänge mich an die eine Person und will, dass sie mich von meinem inneren Täter befreit. Sie hat mir alles zu geben, was ich mir selbst verwehre in dem ich mir erzähle, dass es das alles für mich nicht geben kann. Sie ist die eine Person die mir zeigen darf, viel mehr zeigen muss, dass es anders geht. Und wenn sie dies gerade nicht kann, dann mache ich sie zum Täter. Ich mache sie zu einem Spielball meiner eigenen inneren Geschichten. Ich spiele und schreibe mein eigenes Drama, ohne mir dessen in irgendeiner Form bewusst zu sein.

Gefangen in diesen Schleifen identifiziere ich mich mit mir als Opfer. Gedanken die mich darin unterstützen gehen in etwa so: “ich kann nicht anders, weil (andere) …” und “wenn (außen) … doch anders wäre, dann … ich (leichter), doch so …”

Ja, so erhalte ich mir mein Sklaverei. Es ist so vertraut, es gehört so sehr zu mir und alle die mir helfen wollen, mich selbst davon zu befreien sind böse. Sie wollen mir ja das einzige nehmen, was ich laut meinen Geschichten habe. Ich bin so sehr identifiziert damit und mit dem Glauben, dass wenn die Geschichten gehen, auch mein Leben geht. Deshalb werde ich dann böse, wütend und gemein. Ich kann bzw. will ich dann nicht sehen, dass diese Menschen mich darin unterstützen wollen, die Liebe, die ich mir von außen ersehne, in mir selbst zu finden. Sie wollen, dass ich erleben kann in Freude zu leben, Sie wollen mir nichts nehmen, zumindest nichts Existenzielles. Sie wollen, dass ich meine Geschichten los lasse, da sie wissen, dass sie nicht für meine Existenz relevant sind, sondern mich am Leben hindern. Ich kann dies jedoch nicht sehen, da ich mit meinen Geschichten identifiziert bin und sie zu meiner Existenz mache. Ich will keine Veränderung, insbesondere nicht solche für die ich mich ändern will. Es macht mir Angst und es macht mich böse auf die Anderen, weil sie mir sagen, dass mein Leben anders sein kann, wenn ich doch nur wollte. Ich hasse sie fast schon dafür, sie sind so gemein, sie sagen sie wollen mir helfen und tuen mir gleichzeitig so weh, machen es mir so schwer. Die sind Böse!

Doch ja, meine Existenz und die einer jeden anderen Person ist innere Liebe. In jeder von uns gibt es eine Quelle der Liebe, doch diese kommt erst hinter der Angst um die eigenen Geschichten und hinter der Identifikation damit. Sie kommt wenn wir einen Weg gefunden haben loszulassen, manchmal sind es auch kurze Momente in denen dies passiert. Schönheit entsteht dann, wenn wir Wege finden aktiv in dieses Bewusstsein zu gehen.

Lasse los und werde lebendig.
Wisse, du bist willkommen in der Welt.
Freude,
Liebe,
Nähe,
Berührung und
Authentizität werden sein.
Du sein.

Und ausschließlich du sein.
Alles was von anderen kam loslassen.
Es deren sein lassen.
Es gehen lassen.
Frei sein.
Du sein.

Du bist richtig.
Du bist Licht.
Deine Geschichten führen dich in den Schatten.
Lass sie gehen.
Sei du selbst!

Für mich habe ich klar, es kommt darauf an ich zu sein und die Richtigkeit meines seins und das Licht in mir zu sehen. Die meisten Geschichten die ich über mich habe führen mich davon weg. Und meine Selbstidentifikation mit diesen Geschichten noch viel mehr. Sie trennt mich von meiner inneren Quelle der Liebe und führt mich in das Schattenwesen meines Selbst.

Wenn ich im Licht bin, kann ich sehen, dass Liebe immer da ist und dass die Geschichten dieser Welt mein Selbst davon trennen können. Vielmehr sehe ich unsere Welt konzipiert mich von dieser Liebe zu trennen, weil ich unsere aktuelle Welt überwiegend als auf einen Mangel aufbauend erlebe. Ein Mangel an Liebe, der uns gefügig macht für die Mechanismen dieser Gesellschaft. Deshalb haben wir gelernt Liebe im Mangel zu erleben und diesen Mangel zu kultivieren. Ich sehne mich nach einer Welt in der es fülle gibt, deshalb rufe ich dich auf: “Befreie dich, sei du, sei Liebe. Lebe Liebe, fühle Liebe und erlebe Liebe. Liebe ist da!”

So ein Leben!

Das mein Leben, so wie es ist, mein Leben sein kann, kann ich gerade als ein echtes Geschenk sehen:

Ein Geschenk von mir an mich,

ein Geschenk von der Welt an die Welt,

ein Geschenk von der Welt an mich und

ein Geschenk von mir an die Welt.

Beschenkt sind alle, alle die in und an dieser Welt teilnehmen. Du, deine Freund*innen und deine Freundes-Freund*innen und so weiter, auch ich gehöre dazu.

Die Größe des Geschenks, so wie ich sie jetzt sehen kann, sehe ich manchmal. Manchmal, denke ich auch anders. Ein altes und sehr schweres Muster tritt auf wenn ich dem Gedanken “ich sei eine Last” Raum gebe. Dass verrückte für mich ist, wenn ich dies denke fühle ich mich auch so, dann fühle ich mich wie eine Last. Und dies in Körperempfindungen übersetzt, ich fühle mich schwer (Trauer), allein (Angst), falsch – hmm ja, das denke ich, ich denke ich sei falsch und dann fühle ich mich klein, ich habe Angst, wenn ich es zulasse kommt auch Wut (weil ich will nicht falsch sein!). Mit dem Gedanken “ich bin falsch” kommt oft Wut. Und schnell folgt der Gedanken “ich sollte anders sein” und darauf “ich könne es nicht”. Spätestens, wenn ich mich, weil ich etwas ja nicht könne, hilflos fühle, erlebe ich Trauer.

Diese Hilflosigkeit und Trauer ist für mich stark verknüpft mit dem Gedanken, “ich möchte etwas anderes erleben und mir fehlen Ideen wie”. Wenn ich diesen Gedanke mit seinen vielen Farben eine Weile kreisen lasse, verstärke ich diese Trauer. Und wenn mir bewusst wird, wie sehr ich doch weiß wie es anders sein kann und ich weiß wie ich es anders erleben möchte und gleichzeitig in dem Moment alle Wege so scheinen als gingen sie woanders hin, vermischt sich schnell Wut, Angst und Trauer und ich stecke in einer Ohnmacht, die mich schier lähmt.

Und ja, genau in solchen Momenten fällt es mir schwer mein Leben als Geschenk zu sehen. Dabei sehe ich, jetzt gerade, wo ich dies schreibe, auch in solchen Momenten ein Geschenk. In der Verzweiflung in der Ohnmacht, sehe ich gerade eine Hoffnung nach etwas schönen. Eine Hoffnung nach erfüllten Bedürfnissen. Und ich kann sehen wie sehr all dieses Kreiseln und mich in eine Ohnmacht zu navigieren eigentlich aus einer Hoffnung genährt ist die Bedürfnisse die in dem Moment unerfüllt sind in eine Erfüllung zu bringen.

Ich weiß, dass da was ist, was ich erleben möchte und diese Suche nach dem Leben und Erleben ist in meinen Augen ein Geschenk. Auf dieser Suche sehe ich manchmal tausend Wege und empfinde bei keinem dieser Wege Vertrauen. Mir reicht mein Wissen nicht aus, als das Vertrauen da wäre. Oder mein Wissen kommt aus der Vergangenheit genährt aus Erfahrungen eines Ichs, welches vor allem von Angst getrieben war und viele Möglichkeiten die mein heutiges Ich kennt, nicht kannte. In solchen Situationen meldet dann, vor allem mein Körper mir die alarmierenden Fragen: “Bringt der Weg dich dahin, wo du hin willst?” “Kannst du dich darauf verlassen? Denk an damals!” Oder mein Körper übernimmt kurzerhand die Kontrolle und blockiert meinen Verstand, weil er im Gestern hängt und eine große Gefahr wähnt. Als mir dies anfing aufzufallen, war ich anfangs sehr irritiert, was da passiert und dass das Konzept von dem ich vorher gehört hatte irgendwo zu stimmen scheint.

Und wow, mein Körper sucht Vertrauen und Orientierung und ist bereit vieles dafür zu tun! Er möchte mein Überleben schützen und folgt inneren in der frühen Kindheit entwickelten Überlebensmustern. Diese Muster reproduzieren meiner Erfahrung und Einschätzung nach, jedoch eher Situationen in denen ein ähnliches emotionales Erleben entsteht wie “damals”. Ich habe die Geschichte, wenn mein Körper mit seiner tiefen Angst übernimmt, entsteht für mich nichts Neues. Vielmehr denke ich, dass ich in meinen alten Mustern gefangen bleibe. Daher greife ich neuerdings ein, wenn ich mitbekomme, wie mein Körper Panik bekommt. Meist merke ich dies über Angst getriggerte Körperreaktionen, wie das mein Verstand unklar (vernebelt) wird, ein Impuls zum Weglaufen kommt oder ich, weiß ich für mich einen “Trick”. Ich lege meine Handflächen auf meine Stirn und meinen Hinterkopf. Für mich ist es faszinierend und ich habe herausgefunden, wie sehr es mir für Klarheit im Kopf hilft.

Weiterführendes:

Ein spannendes Video genau zum Thema, gerade ?zufällig? entdeckt: Gerald Hüther Wie wird Angst im Gehirn erzeugt?

Geld die Welt, wie sie mir gefällt…

Welche Geschichten erzähle ich mir über Geld?

Über Geld erzähle ich mir, es ist gefährlich und es war nie zu genüge vorhanden. Deshalb muss ich es sparen. Außerdem ist Geld für alle im Mangel, also zu wenig da, und deshalb ist es schwer welches zu bekommen. Alle Menschen wollen Geld sparen oder mehr haben, weil es zu wenig werden könnte oder einfach ansehen schafft, wenn viel davon da ist.

Auch erlebe ich, das Geld ausgrenzend wirkt. Viel mehr noch, ich habe die Geschichte, Geld ist da um Menschen auszugrenzen. Und weil ich in der Vergangenheit oft weniger Geld hatte als andere, denke ich, war es für mich schwierig oder unmöglich Dinge zu haben die ich gerne gehabt oder erlebt hätte. Ich habe mich außen vor erlebt. Ich konnte nicht dazu gehören. Ich habe mich ausgeschlossen, weil ich zu wenig Geld hatte oder Angst hatte, dass mein Geld zu wenig werden könnte. Das Geld und seine zugrundeliegenden Mechanismen, haben dafür gesorgt, dass ich Angst hatte.

Wie kann ich diese Geschichte neu ausrichten?

Ich möchte hier versuchen, diese Geschichte neu zu schreiben. Was du nun liest ist ein erster Versuch =)

In der Vergangenheit war Geld für mich stark mit Emotionen verknüpft. Geld hat in meinem Erleben dafür gesorgt, dass es zwischen meinen Eltern Streit gab und sie sich Sorgen gemacht haben. Durch dieses Erleben verbinde ich Geld mit Schwere und Leid. Außerdem wurde mir beigebracht Geld zu behalten und anzusammeln, weil ich dadurch mir Dinge ermöglichen könne, auf die ich mich freuen solle. Das Sparen und warten war für mich anstrengend und brachte mir wenig Freude. Es ging stets um die Zukunft. Geld war für die Zukunft da. Es solle mir in der Zukunft helfen.

Es war aufregend Geld geschenkt zu bekommen. Beim Sparen konnte ich sehen wie es mehr wurde im “Sparschwein”. Von Zeit zu Zeit zählte ich es und war fasziniert von den Zahlen die sich beim Zusammenrechnen ergaben. Später lernte ich dann noch, dass Geld aus dem Sparschwein auf das Sparbuch gehen kann, und das sei gut. Also sammelte ich und zählte und freute mich wenn es mehr wurde. Manchmal frug ich meine Eltern, wann wir denn zur Bank gingen um dort das Geld abzugeben. Richtig aufregend war auch meine erste eigene “große” Investition. Ich hatte Geld gespart und ich wollte eine Musikanlage. Ich weiß gar nicht genau wieso, irgendwoher hatte ich die Idee, es sei toll eine zu haben. Gerade denke ich, dass möglicherweise meine Schwester eine hatte. Ich ging mit meinem Vater in eine Filiale einer Elektronikwaren-Kette. Dort gab es ein großes Angebot und ich lernte, es gibt viel zu bekommen und nur manches für mein Geld. Es machte es einfacher, zu wissen ich kann nicht aus allem wählen, gleichzeitig machte es mich nachdenklich.

Als ich begann zu arbeiten ging es darum im Jetzt Dinge zu tun, die für mich teilweise schwer waren und wenig Freude bereiteten, um in der Zukunft Geld zu haben. Dieses geldhaben war etwas für die Zukunft. Jetzt arbeiten und Leid ertragen um es später schön zu haben, schöne Dinge zu erleben. Ich machte schöne nicht im jetzt, sondern verschob sie über Geld in die Zukunft. Arbeiten als Möglichkeit, um es später schön zu haben. Jetzt etwas machen, um später etwas möglich zu machen. Gehen zum Ziel über Umwege? Geld als eine Art Zeitsparoption? Und was passiert mit der Zeit? Wo geht sie hin? Ist sie noch irgendwo? Kommt sie wieder wenn ich das Geld woanders hin gebe?

Gerade frage ich mich ob das, das Zeitloch aus Momo, von Michael Ende, ist. Das Versprechen der Grauen Herren, spare jetzt Zeit und später hast du mehr davon?

Beim Geldsparen erlebe ich es so, als ob es stets um die Zukunft geht. Es besteht eine Angst, und die wurde mir beigebracht, so glaube ich, und sie hängt mit der Idee zusammen, dass Geld zu wenig da sein kann. Diese Idee wird in meinem Erleben, dadurch verstärkt, dass ich Geld in unserer Gesellschaft als quasi äquivalent zu Möglichkeiten sehe. Daher besteht für mich eine enge Verknüpfung zu einer Angst vor Handlungsunfähigkeit, weil wenn Geld gleich Möglichkeiten sind, dann ist kein Geld vielleicht auch gleich keine Möglichkeiten? In meiner Welt räsoniert diese Geschichte stark.

Und noch viel mehr, diese Möglichkeiten die durch Geld entstehen, können Zugehörigkeiten und umgekehrt auch Ausgrenzungen erzeugen. Der Glaube daran, dass Möglichkeiten und die Fähigkeit zu handeln von Geld abhingen, schafft es mich und vermutlich auch andere Menschen, von Zeit zu Zeit zu lähmen und Handlungsunfähig zu machen. “Willkommen in der Depression!”

Dinge die ich von Herzen gerne getan hätte, erschienen mir unmöglich, weil ich gedacht habe ich bräuchte Geld dafür und ich habe keinen ausreichenden Zugang zu diesem Geld. Ich habe mich selbst durch diesen Glauben gelähmt.

Gerade denke ich, ich hätte sowohl schauen können ob die Dinge, die ich tun wollte auch ohne Geld möglich gewesen wären oder ob ich doch an das nötige Geld hätte kommen können. Ich denke, die Begrenzung war und ist in meinem Kopf. Geld ist nicht die Grenze für das, was ich erleben wollte und will. Es ging und geht mir um das Erleben von Dingen und nicht um das haben von Geld. Gleichzeitig kenne ich es zu gut, wie sich die Idee Geld dafür haben zu müssen, zwischen mich und meinen Traum geschoben hat. Geld hat für mich oft bewirkt, dass ich mich ausgegrenzt, isoliert und allein bzw. einsam gefühlt habe. Gleichzeitig habe ich mich hilflos und ohnmächtig gefühlt, weil mir Hoffnung und Orientierung für das Erreichen meiner Träume und Ziele fehlte.

Der Glaube an die Begrenztheit von Geld und der Glaube, dass dies besonders zu meinem Leben dazugehört, bedeutet für mich eine Sackgasse. Eine Sackgasse die in meinem Kopf vorherrscht. Ich habe Träume und Ziele fallen lassen, da ich glaubte, zum Erreichen bräuchte ich Geld, welches in meinem Leben nicht ausreichend genug vorhanden sein kann. Um mich vor Enttäuschung zu schützen, habe ich lieber meine Träume aufgegeben, als das Risiko einzugehen erfolgreich sein zu können.

Gerade ist mir bewusst, ich tat alles andere, als die Dinge die mich zu meinen Träumen und Zielen gebracht hätten. Kam ich “überraschenderweise” doch mal einem Traum oder Ziel näher, freute ich mich über den Zufall. Mir einzugestehen, dass meine Fähigkeiten und ich selbst, dazu hätten beitragen können, meinen Träumen und Zielen näher zu kommen, würde dies ja bedeuten, ich könnte dies steuern. Dass ich die Fähigkeiten hätte auf meine Ziele und Träume hin zu arbeiten und die Möglichkeiten dazu mir eigen sind. Sehr gefährlich erscheint mir dies, denn zu vertraut ist die Strategie, mich als Opfer der Umstände und des Systems zu sehen. Es bestünde gar die Gefahr, das Erfolg Teil meines Lebens werden könnte.

Erfolg ist jedoch kein Teil meines Lebens, da ich eine Versagerin bin und nichts richtig machen kann. Es ist für mich erträglicher ein schlechtes Bild von mir selbst zu haben als Erfolgreich zu sein und kleines Scheitern zu meinem Alltag gehören zu lassen. Scheitern und Geld zu verlieren ist gefährlich und birgt Lebensgefahr!

Es besteht die Gefahr, dass ich ohne Geld oder trotz Geldverlust leben kann. Doch ist dies eine Gefahr? Ich denke gerade, weitere Gedanken werden folgen 🙂

Ein Resümee: Eine Woche Glarisegg

Eine Woche Glarisegg bzw. was danach kam

Eine Geschichte aus meinem Leben.

Mir wird gerade bewusst, ich kann mein Leben wie es ist zunehmend Annehmen. Und ich lerne zu sehen und zu verstehen was da passiert ist und was das Magische für mich in Glarisegg war. Die letzte Woche war ich überwiegend überwältigt und erschöpft. Teilweise auch wütend und taub. Ich habe nicht sehen, verstehen und annehmen wollen. Ich habe gekämpft, mich taub gemacht und wieder gekämpft. Das war anstrengend. Ich wollte mein Leben anders erleben. Ich wollte die Energie und Inspiration von Glarisegg in meinem Alltag erleben. Ich wollte sie zurück. Ich habe vor allem die Energie und Inspiration gesehen und wenig die Erschöpfung die ich zum Ende hin in Glarisegg erlebt habe. Ich war am Freitag super erschöpft, bin nicht bei der Abschlussfeier gewesen und habe mich vor dem Abendessen zurückgezogen. Was ich auch eher ausgeblendet habe, war das viele Essen. Ich habe mehr gegessen als ich brauchte. Essen war ein Weg für mich zur Selbstregulation.

Ich bin mit einer klaren Idee nach Glarisegg gefahren, das gab mir Energie. Dann an dem Ort zu sein und zu realisieren was sich seit dem letzten Besuch vor einem Jahr bewegt hat, gab mir noch mehr Energie. Viele Leute die mir mehr oder weniger vertraut waren wieder zu sehen und neue, mit denen schnell Vertrauen da war, gab weitere Energie. Durch das Setting stand für mich mega viel Energie zur Verfügung. Gleichzeitig habe ich meine alten Grenzen gesucht und geschaut was meine Geschichten dazu sind bzw. wie es sich anfühlt, wenn ich diesen Geschichten der Grenzen wenig bis keine Beachtung gebe. Dieses Vorgehen, bei dem ich darauf geachtet habe mit mir im wohlwollenden Kontakt zu bleiben, hat bei mir viel bewegt und gleichzeitig auch super viel Energie gezogenge. Es war aufregend, mich zu öffnen und die vielen Ideen und Impulse in mich hinein zu lassen. Auch mir zu erlauben anders zu sein, anders als ich mich kenne und anders als die Anderen, war teils sehr aufwühlend.

Und ja, das alles, WOW, was für eine Magie. So viele Menschen, mit so viel Power, so viel Klarheit und Willensstärke und alle auf einem Haufen. Wie viel konnte ich durch diese kraftvollen Spiegel sehen! Wie viel konnte sich in mir bewegen! Eine einmalig intensive Zeit!

Und jetzt zurück in meinem Alltag, sitze ich hier. Die äußeren Strukturen sind ähnlich geblieben. Doch ich habe eine Weltenreise hinter mir. Was aus diesen vielen Welten kann ich, was mag ich und wie in mein Leben einladen?

Es ist Wahnsinn mit meinem Wissen, von dem was ich erlebt habe, in dieser kurzen Zeit, jetzt hier zu sein. Ich habe erlebt was alles möglich ist, hier in dieser Welt. Und jetzt merke ich, wie sehr meine klassischen Strategien an Grenzen stoßen. Es scheint mir so schwer bis unmöglich das Erlebte zu reproduzieren. Insbesondere, wenn ich an meine Welt denke in der ich mich bewege, in der ich mich komfortabel eingeniescht habe, gleichzeitig bei vielen Konzepten und Ideen an meine Grenzen stoße, wenn ich sie weiter geben möchte.

Doch was soll’s? Los geht’s. Los auf eine Forschungsreise! Eine Reise in der ich anfangen möchte Dinge anders zu machen. Dabei möchte ich die mir anerzogenen oder integralen Zweifel nutzen. Ich möchte sie nutzen, als Wünschelrute um Ideen zu finden, die ich als angemessen genug finde, mich und die Welt zu irritieren.

Ja, ich möchte irritieren! Ich möchte Verwirrung stiften. Denn ich möchte Dinge anders erleben und anders kommt meiner Erfahrung nach leicht(er) durch Irritation. Gleichzeitig möchte ich bereit stehen, um die erzeugte Irritation in Bahnen zu lenken. Denn ich habe Ideen, viele Ideen wo es hin gehen kann. So viele, dass ich selbst sie nicht alle ausprobieren kann. Deshalb brauche ich Menschen, denen ich Impulse geben kann und dann zuschaue wo sie hingehen. Mir ist am Ende nicht wichtig ob ich wirklich zuschaue im Sinne vom stetigen Beobachten. Mir ist wichtig das die Menschen anfangen selbst zu entscheiden, wie sie ihren eigenen Weg gestalten wollen. Meine primäre Idee ist, dass es schöner geht, wenn wir uns auf dem Weg machen. Und ich weiß, was für mich funktioniert (hat). Das mag ich zeigen als Idee, als Impuls dafür was geht.

Bei allem was ich tue möchte ich authentisch sein und bleiben. Ich möchte mit mir im Kontakt sein. Ich möchte ich sein, auf dem Weg andere zu sehen und zu erkennen

Zum Hintergrund

Wann?

Von Montag 11. bis Samstag 16. Februar 2019, war ich in Glarisegg.

Wo?

Dort wohnte ich auf Schloss Glarisegg, bei Steckborn in der Schweiz. Was am Rheinsee gelegen ist, einem Teil des Bodensees.

Was?

Im Seminarzentrum von Schloss Glarisegg findet seit 2016 jährlich, im Januar und Februar, eine Ausbildung des Global Ecovillage Networks (GEN) statt, der EDE (Ecovillage Design Education – Creating a Transformative Culture). Der EDE in Glarisegg baut auf ein Curriculum von Gaia Education, einer Bildungsinstitution des GEN, auf.

Wieso?

Im Winter 2018 besuchte ich den EDE in Glarisegg. Die letzte Woche des fünfwöchigen Kurses ist eine “growing together”-Woche. Dort lernen sich die “alten” und “aktuellen” Teilnehmenden des Kurses in ihren individuellen Kulturen kennen. Dabei reisen die “alten” Teilnehmenden am Montag an und Abends gibt es eine Zeremonie in der eine Begegnung und Auflösung der Kreise begangen wird. An diesem Abend lösen sich die letzten Strukturen des bisherigen Kurssettings auf und alle werden gleichwertige Gestaltende. Das Setting wird im Open Space Technology-Format abgehalten, in dem alle für die Inhalte der Woche gestaltgebend sind.

Mein Erleben

Für mich war die Woche geprägt von Vertrauen. Bereits am Montag startete ich mit viel Vertrauen und fuhr trampend von Göttingen nach Glarisegg. Nach neun Stunden erreichte ich zwischen vier und fünf Uhr Glarisegg. Dort wurde ich gleich mitgenommen zum See und schwamm ein paar Züge. Meine Sachen in den Sonnensaal bringend fand ich einen Kreis mir sehr vertrauter Personen. Ich setzte mich dazu und horchte den Erzählungen, über das was seit dem letzten Jahr passiert war. Auch ich erzählte ein wenig von mir. Was für ein Ankommen!

Der Verlauf der Woche blieb weiter spannend und aufregend. Highlights waren für mich, neben vielen intensiven Tisch- und Zweiergesprächen, die Teilnahme an einer Schwitzhütte und an einer Kakao-Zeremonie. Insgesamt stand für mich an diesen sechs Tagen, der Kontakt und Respekt von mir selbst und meinen Grenzen im Fokus. Ich achtete auf eine Verbindung zu mir, die ich dann nutzen konnte, um mit anderen in Kontakt und Verbindung zu sein.

Das was in der Zeit passiert ist grenzt für mich an Magie, ein anderes Wort mag mir nicht einfallen um dies zu beschreiben. Und ja Magie, da sagt mein Kopf, das ist was, was verstanden werden will. Nur wenn ich es nicht verstehe bleibt es Magie. So war es doch auch in den Märchen. Heute in der Zeit des Wissens, muss es doch Erklärungen geben. Das war das Programm meines Kopfes im Hintergrund, seit der Heimfahrt und in der letzten Woche zu Hause. Was sich daraus entwickelt hast du vielleicht schon oben in meinen Geschichte gelesen.

Verbindung – Zu mir und zu anderen

Heute möchte ich über Verbindung bzw. Verbindungen schreiben. Doch Verbindung oder auch in Verbindung sein, was heißt das eigentlich? Wenn ich darüber nachdenke kommt bei mir die Idee, dass ich mit mir oder auch mit anderen in Verbindung sein kann. Ich kann eine Herzensverbindung erleben.

Doch was ist eine Herzenverbindung und wie kann ich dazu kommen? Für mich fängt es damit an, mich in ganzer Fülle zu erleben. Wenn ich in meine Gefühle gehe, in mich hinein spüre und schaue was sich bei mir im Körper meldet. Wenn ich jedes Körperteil und jeder Ecke meines Körpers Aufmerksamkeit schenke und schaue was es braucht. Ist dort eine Verspannung? Ist hier ein Ziehen? Wo ist es weich? Wo hart? Wo fühlt es sich leicht an? Und wo schwer? Wenn ich mir dessen bewusst werde und jedem Aspekt Aufmerksamkeit gebe, um dann wieder auf meinen ganzen Körper zu schauen, dann komme ich mit mir und meinen Körper in Verbindung. Ich komme in Verbindung mit dem Moment, mit dem jetzt.

Durch ein derartiges mich selbst erleben kann ich sehr wach und im Moment sein. Bin ich im Moment und bei mir kann ich mich bewusst anderen gegenüber öffnen und mich auf die Verbindung mit ihnen einlassen. Ich kann mein Herz öffnen, mich von meinen Gedanken und Bewertungen lösen und mich auf das was sich bei der anderen Person in dem Moment zeigt zuwenden. Alles was da ist in diesem Moment kann ich in meine Präsenz einladen. Ich kann mein sein und das der anderen Person erleben mit allen seinen Facetten. Wobei alles Erleben ist. Es ist nichts zu befinden oder zu bewerten. Ich bin mit mir und mit der anderen Person oder gar den anderen Personen. Wir sind, wir sind alle so wie wir auf dieser Erde sind.

Alle Aspekte, alle Merkmale, alle Eigenschaften gehören zu uns und machen uns einmalig. In dieser Einmaligkeit sind wir auch einmalig in der Verbindung. Jede Verbindung ist in jedem Moment einmalig. Jeder Aspekt der sich zeigt, zeigt sich weil er in diesem Moment gesehen werden möchte. Er mag vielfältig sein wie die Menschen auf diesen Planeten oder die Blätter der Bäume. Und doch ist er da, er gehört zu der Verbindung und zum Moment.

Verbindung kann auch unterschiedlich intensiv sein. Meist fängt die Intensität mit der Verbindung zu mir selbst an und verändert sich wenn ich ihr Aufmerksamkeit schenke. Wenn ich in Kontakt zu mir etwas ändert, ändert sich für mich auch meist etwas im Kontakt zu anderen. Und natürlich geht es auch anders herum. Dabei ist es für mich manchmal ganz schön irritierend, wenn andere mir etwas über die Verbindung zu ihnen über die Verbindung zu mir spiegeln. Da komme ich schnell ins Ablehnen und Bewerten der anderen, weil ich dafür nicht offen bin. Ich bin nicht offen bei mir zu schauen, weil ich gerade vielleicht den Kontakt zu den Anderen nutze um mich von meinen eigenen Herausforderungen abzulenken. Ich bin bewusst nicht bei mir und werde dann doch auf mich zurückgeworfen. Das kann manchmal hart sein und unbequem. Erstmal mag es auch bewirken, dass ich mich verschließe und Verbindung insgesamt schwierig wird. Doch über kurz oder lang komme ich mehr zu mir und mir wird es leichter zu schauen was es ist, was ich brauche im Kontakt zu mir, in Verbindung zu mir und meist wenn ich dies klarer habe und da für mich sorge wird es dann auch wieder leichter im Kontakt, in Verbindung nach außen.

Mein Erfahrung ist, wenn es nach außen schwer ist, liegt es meist an mir. Ich bin dann nicht oder nur teilweise ehrlich zu mir selbst und meinen eigenen Grenzen gegenüber. Ich will etwas nicht sehen, weil ich zum Beispiel Angst habe vor möglichen Konsequenzen von denen mein Verstand mir erzählt. Ich ergebe mich dann oft der Angst. Manchmal fordere ich diese jedoch auch heraus und finde neue Erlebnisse, von deren Schönheit und Qualität ich total überrascht bin. Da lassen sich zum rechten Zeitpunkt und mit einer ausreichenden Geduld wahre Juwelen bergen. So wie für mich gerade wie ich diesen Text schreibe, ich bin echt berührt von diesen Worten und hoffe sie berühren auch bei dir etwas.

Soviel für jetzt und für heute, ganz viel Verbindung und Liebe sende ich in diese Welt!

Deine Aila